Den Ölwechsel selber machen? Kein Problem

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Wer gut schmiert, der gut fährt. Dieser alte Spruch stammt noch aus Zeiten, als mit gut schmieren die Deichseln der Pferdekutschen gemeint waren oder ebenso die „Schmierung“ im übertragenen Sinne. Doch auch heute besitzt diese Weisheit ihre Berechtigung. Moderne Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor benötigen Öl zur Schmierung, aber auch zur Kühlung. Dieses Motoröl verschmutzt mit der Zeit. Es ist vor allem der Abrieb der vielen mechanischen Metallteile eines Motors, die das Öl durchsetzen und seine Funktionsfähigkeit beeinträchtigen.

Wann den Ölwechsel selber machen oder in einer Werkstatt durchführen zu lassen, hängt in der Regel von den zurückgelegten Kilometern und der Leistungsfähigkeit des Fahrzeuges ab. Die Hersteller der Autos geben hierbei sehr unterschiedliche Zahlen an. Das geht von 15.000 bis 70.000 km, wann der nächste Ölwechsel fällig sein soll. Als Faustformel für durchschnittliche Autofahrer kann ein Zeitraum von 2 Jahren angegeben werden. Alle 24 Monate den Ölwechsel selber machen und der oder die Autobesitzerin ist auf der sicheren Seite. Es muss keineswegs die recht teure Vertragswerkstatt sein, denn den Ölwechsel selber machen ist kein Hexenwerk.

Welche Varianten für das Ölwechsel selber machen gibt es denn?

Zunächst einmal sollte auf die Unterschiede hingewiesen werden, die es beim Ölwechsel selber machen gibt. Die einfachste Form des Ölwechsels ist die Inanspruchnahme der Serviceangebote mancher Tankstellen. Hier wird über den Öleinfüllstutzen mit einer Sonde das alte Öl im Motor abgesaugt und neues Öl nachgefüllt. Das Problem dabei ist jedoch, das ein großer Teil der Verschmutzungen im Motor bleibt. Diese haften an den Motorteilen wie Kolben, Zylindern, Pleuelstangen und Ventilen oder liegen in der Ölwanne und verschmutzen das schöne neue Öl gleich wieder.  

Die nächste Art des Ölwechsel selber machen ist schon etwas gründlicher. Hierbei werden der Deckel des Öleinfüllstutzen und die Ölablassschraube an der Ölwanne des Fahrzeuges geöffnet, das Altöl abgelassen, die Ablassschraube geschlossen und von oben neues Öl eingefüllt. Diese Art des Ölwechsels sorgt immerhin dafür, dass wesentlich mehr Verschmutzungen aus dem Motor entfernt werden als durch das Absaugen.

Die dritte Variante des Ölwechsel selber machen entspricht professioneller Vorgehensweise, wobei sich der Bedarf an Werkzeugen und Geräten in Grenzen hält. Auch eine Ausbildung zum Mechatroniker ist nicht notwendig, lediglich etwas Verständnis im Umgang mit Werkzeugen und der grundlegenden Technik eines KFZ.

Was wird für das Ölwechsel selber machen denn alles benötigt?

Zunächst einmal sollte für das Ölwechsel selber machen eine Hebebühne vorhanden sein. Es gehen auch Auffahrrampen, doch muss dann im Liegen gearbeitet werden. Auf keinen Fall sollte das Fahrzeug nur mit Wagenhebern angehoben werden, da das Fahrzeug dann nur gekippt wird und das alte Öl nicht vollständig ausfließen kann.

Benötigt werden an Material:

  • Motoröl in den Mengen und der Zusammensetzung entsprechend den Angaben des Fahrzeugherstellers.
  • Ein neuer Ölfilter
  • Eine neue Ablassschraube inklusive Dichtring

Werkzeug:

  • Passender Schlüssel zum Öffnen der Ölablassschraube
  • Auffangschale für das Altöl
  • Werkzeug zum Austausch des Ölfilters
  • Verschiedenes Werkzeug zum Entfernen von Unterbodenverkleidungen oder Abdeckungen im Motorraum

Nun kann das Ölwechsel selber machen losgehen. In der Regel ist alles in etwa einer Stunde erledigt. Nachfolgend nun eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie sich das Ölwechsel selber machen bewerkstelligen lässt.

  1. Den Motor im Leerlauf anlassen und etwa 2 Minuten im Standgas laufen lassen.
  2. Nun den Wagen auf die Hebebühne oder die Rampe fahren, bei der Nutzung einer Hebebühne aber noch nicht anheben
  3. Den Motor ausschalten, die Motorhaube öffnen und den Deckel vom Öleinlassstutzen abnehmen
  4. Prüfen, ob für den Wechsel des Ölfilters Abdeckungen von oben abmontiert werden müssen, wenn ja, dann dies gleich ausführen
  5. Nun das Fahrzeug anheben
  6. Die Ölablassschraube der Ölwanne öffnen und das Öl in die Auffangschale fließen lassen, Achtung, das Öl ist heiß.
  7. Während das Altöl noch abtropft, kann schon der alte gegen den neuen Ölfilter getauscht werden
  8. Nun die neue Ölablassschraube mit dem neuen Dichtring in die Ölwanne einschrauben. Fest, aber nicht zu fest anziehen.
  9. Den Wagen von der Hebebühne oder der Rampe ablassen und das neue Motorenöl gemäß Herstellerangaben über den Einfüllstutzen einfüllen. Es ist wichtig, sich an die vorgegebene Litermenge zu halten. Danach den Deckel des Stutzens wieder aufsetzen.
  10. Den Motor starten und zunächst darauf achten, ob alle Warnleuchten am Armaturenbrett ausgehen. Den Motor wiederum 2 Minuten laufen lassen
  11. Den Motor ausschalten und über den Ölmessstab prüfen, ob genügend Öl eingefüllt ist. Wenn notwendig, Motoröl nachfüllen und das Ölwechsel selber machen ist erledigt.

Den Ölwechsel selber machen ist wirklich einfach und spart eine Menge Geld im Verhältnis zur Nutzung einer Fachwerkstatt. Im Shop können neben den Hebebühnen auch viele Werkzeuge und Zubehörteile erworben werden, sodass diese und weitere Reparaturen zukünftig spielen leicht selbst erledigt werden können.

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