Ein hochwertiger Kuhstall – Bedeutung & Pflege

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Die Begriffe Tierwohl und Ökonomie könnten als Leitmotive stehen, wenn es darum geht, einen Kuhstall einzurichten und ihn zu pflegen.

Auf der einen Seite sind die Kühe, die entweder als Milch- oder Schlachtvieh im Kuhstall gehalten werden. Auf der anderen Seite benötigt der oder die Landwirtin ein Gebäude, das Zucht und Pflege der Tiere so ermöglicht, dass der zeitliche Aufwand für Fütterung und Säubern des Kuhstalls so gering wie möglich ist, ohne die heute notwendigen Einrichtungen zu vernachlässigen. 

Was benötigt eine Kuh?

Der Auerochse ist der Vorfahre des heutigen Hausrindes, das schon vor gut 10.000 Jahren domestiziert wurde. Durch entsprechende Selektion wurde aus einem sehr gefährlichen Wildtier ein eher gutmütiges Haus- oder Nutztier. Wie gefährlich der Auerochse einst war, lässt sich noch heute an den spanischen Kampfstieren sehen, die sich genetisch nur wenig vom Auerochsen unterscheiden.

In Deutschland ist es vorwiegend sogenanntes Fleckvieh, das im Kuhstall gehalten wird. Dabei besteht ein Unterschied zwischen dem Milchvieh oder den Milchkühen und den Rindern. Sobald ein weibliches Rind einmal gekalbt hat, avanciert sie zur Kuh. Sicher gibt es auch für die Rinder noch weitere Bezeichnungen, etwa die Färse, eine Kuh, die noch nicht gekalbt hat. Das Kalb, also das Jungtier sowie der Bulle und der Ochse. Die grobe Unterscheidung zwischen Milchkuh und Rindern hängt vor allem mit der Haltung der Tiere zusammen. Der Kuhstall für Milchkühe ist bezüglich der Ausstattung wesentlich aufwendiger als der für Rinder. Letztlich aber bleibt der Kuhstall ein Kuhstall und wird zumindest sprachlich nicht unterschieden.

Laufstall oder Anbindehaltung?

Der früher übliche Kuhstall, in dem jede einzelne Kuh angebunden war, ist heute deutlich auf dem Rückzug. Rund 90 % aller Kuhställe in Deutschland sind heute Laufställe. In den Laufställen können sich die Tiere frei bewegen, was vor allem dem Sozialverhalten der Tiere entgegenkommt. Zugleich verringert sich gegenüber der Anbindehaltung der Arbeitsauwand bezüglich der Reinigung. Der Laufstall erlaubt eine weitgehend mechanisierte Reinigung, während in der Anbindehaltung ein Großteil händisch ausgeführt werden muss. Der Nachteil des Laufstalles kann darin bestehen, dass sich Infektionskrankheiten schneller ausbreiten können, allerdings steht dem wiederum die Möglichkeit entgegen, entsprechende Desinfektionsanlagen einzubauen.

Während für die Bullenmast und die Jungtieraufzucht sogenannte Tieflaufstelle am besten geeignet sind, wird in der Milchviehwirtschaft ein Boxenlaufstall bevorzugt. Dieser hat einen abgetrennten Bereich mit Liegeplätzen, worin die Tiere aber nicht angebunden werden, sondern sich nach Bedarf hinlegen.

Hygiene im Kuhstall, wichtiger denn je

Moderne Hochleistungskühe mit einer Milchleistung von rund 10.000 Litern pro Jahr sind relativ anfällig für Krankheiten. Darum sollte im Kuhstall auf die richtige Hygiene geachtet werden. Der wichtigste Punkt besteht darin, der beständigen Feuchtigkeit Herr zu werden. Es werden zwar Versuche unternommen, Kühe dazu zu bringen, auf die Toilette zu gehen, so wie sie lernen, selbst in das Melkkarussell oder den Melkstand zu gehen. Bis sich hier eine praktikable Lösung für den Kuhstall ergibt, werden aber die etwa 10 bis 15 Liter Urin pro Tag dort abgelassen, wo die Kuh gerade steht. Neben Lösungen wie Kalk-Stroh-Matratzen in den Liegeboxen ist die tägliche Reinigung das beste Mittel, diverse Krankheiten fern- und die Tierarzt-Rechnung niedrig zu halten.

Laufställe eignen sich hervorragend für die Einbringung von Führungsrinnen, an denen Entmistungsschieber angebracht werden. Damit kann in einem Arbeitsgang die gesamte Lauffläche des Kuhstalls von feuchtem und verkotetem Stroh befreit werden. Der zusammengeschobene Kuhmist kann dann mittels eines Minidumpers oder einer elektrischen Schubkarre auf den Misthaufen oder zur Biogas-Anlage verbracht werden. Eine saubere, frisch mit Stroh eingestreute Lauffläche fördert ein positives Sozialverhalten der Tiere, steigert die Klauengesundheit und verringert Emissionen. 

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Kühe lieben es weich

Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass Kühe weiche Untergründe bevorzugen, die im Trittverhalten einer Wiese entsprechen. Entsprechende Gummimatten im Laufgang des Kuhstalls sind hierfür die Lösung.

Kühe sind ebenso von Stufen oder Absätzen nicht begeistert. Soweit möglich sollte gerade in den Bereichen, in denen sich Kühe gezwungenermaßen bewegen müssen, etwa dem Weg von der Weide hinein in den Kuhstall oder vom Laufstall zur Melkanlage keine Stufe verbaut sein. Die Absätze, die als Trennung zwischen Laufstall und Liegeflächen dienen, sind bestenfalls 10 bis 15 cm hoch.

Hell und luftig darf es im Kuhstall durchaus sein

Ältere Jahrgänge, die auf dem Land aufgewachsen sind, können sich vielleicht an Kuhställe erinnern, die sehr niedrige Decken hatten, kaum Fenster und in denen ein beständiger Ammoniak-Gestank in der Luft hing? Eine Bauweise, die noch aus Zeiten herrührte, als Menschen und Tiere in einem Gebäude untergebracht waren und die Körperwärme der Kühe auch noch die darüber liegende Wohnung beheizte.

Das gefiel den Kühen nicht und die Bauernfamilie war schon an ihrem Geruch meilenweit erkennbar. Übrigens haben Kühe einen weit besseren Geruchssinn als der Mensch. Darum dürfen Kuhställe durchaus hell und hoch gebaut sein, was heute durch die genormte und vorgefertigte Hallenbauweise kein Problem ist.

Den Fütterungsvorgang technisieren

Es gibt verschiedene Systeme, die zum Beispiel die Fütterung mit Kraftfutter im Kuhstall völlig automatisiert. Die Fütterung von Heu wiederum lässt sich nicht so einfach automatisieren. Im Idealfall ist der Fütterungsweg im Kuhstall so breit, dass mit einem Traktor eingefahren werden kann. Dann lassen sich Heu, Silage oder Gras direkt vom Anhänger herunter verteilen. Für anschließende Sauberkeit sorgt eine am Traktor anzubringende Kehrmaschine.

Kühe lieben es, Musik zu hören und gebürstet zu werden

Mehrere unabhängige Untersuchungen haben gezeigt, dass Kühe auf klassische Musik voll abfahren und tatsächlich mehr Milch geben, wenn aus den im Kuhstall verbauten Boxen Musik von Mozart oder Strauß ertönt. Rock oder andere Musikrichtungen mit schnelleren Tempi sind hingegen eher leistungsmindernd. Eine Rückenbürste steigert das Wohlbefinden ebenso. Nicht selten bilden sich an den Rundbürsten, wenn diese im Kuhstall vorhanden sind, regelrechte Schlangen, in denen die Kühe geduldig warten, bis sie an der Reihe sind, das ist kein Scherz. Nur dafür Nummern zu ziehen und abzuwarten, bis sie aufgerufen werden, haben sie noch nicht gelernt. Es hat allerdings auch noch kein Landwirt ausprobiert, dies im Kuhstall einzuführen.

Wir von Wematik wünschen viel Spaß im Kuhstall

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