Erdarbeiten – was gehört dazu & was muss beachtet werden?
Erdarbeiten
Die Bezeichnung ist Programm: Erdarbeiten – Arbeiten in der Erde. Doch die „Erde“ ist ein weiter Begriff. Damit kann der gesamte Planet gemeint sein, auf dem wir leben. Meist wird damit jedoch die oberste Schicht der Erdkruste bezeichnet, der Mutterboden. Die Basis für den Pflanzenwuchs, die je nach Gebiet unterschiedlich stark ausfällt. In Deutschland ist der Mutterboden im Durchschnitt 20 bis 30 cm dick. Darunter wird es sehr vielfältig. Je nach Region kann nach dem Abheben des Mutterbodens zum Beispiel massiver Granit zum Vorschein kommen, was im Schwarzwald oft der Fall ist. Gräbst Du hingegen im Großraum Berlin, kannst Du Dich durch meterdicke Schichten Sand buddeln. Ebenso ist Kies oder Lehm möglich, genauso wie Mischsedimente.
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Für Deine Erdarbeiten ist es wichtig zu wissen, was Dich erwartet, natürlich abhängig davon, wie tief Du in das Erdreich gehen willst.
Neben den Erd- und Gesteinsarten kann es auch von Bedeutung sein, zu wissen, in welcher Tiefe das Grundwasser beginnt. Um noch einmal die Hauptstadtregion zu bemühen: In Berlin gibt es keine Tiefbaustelle, die nicht mit Pumpen ausgestattet werden muss, um das Grundwasser abzupumpen, das hier schon nach einem Meter in die Tiefe graben zum Vorschein kommen kann. Eine wichtige Rolle bei dieser Frage sind einerseits in der Nähe liegende Gewässer und andrerseits die Höhe über Normalnull. Das Problem dabei ist, dass der Grundwasserspiegel schwankt. In trockenen Sommern kann er erheblich absinken, um dann im regenreichen Winter wieder anzusteigen. Wenn Du darauf nicht achtest und im Hochsommer einen Keller für Dein neues Haus ausgeschachtet und betoniert hast, kann es passieren, dass im Winter auf einmal Wasser durch den Kellerboden und die Wände sickert. Das nun nachträglich, etwa durch eine sogenannte weiße Wanne, abzudichten, ist viel aufwendiger und teurer als eine schwarze Wanne vor den Betonarbeiten einzurichten.
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Deutschland ist ein sehr dicht besiedeltes Land, indem praktisch alle Verbindungs- und Versorgungsleitungen unterirdisch verlegt sind. Dementsprechend muss fast immer damit gerechnet werden, dass Du bei Erdarbeiten auf Erdkabel, Gas- oder Wasserleitungen und auch Kanalisationsrohre triffst. Es besteht zwar eine Vorgabe, dass Erdkabel mindestens 60 cm tief eingegraben werden müssen, Gas und Wasser mindestens 70 cm, doch die gilt nur für den öffentlichen Raum. Auf privaten Flächen steht es dem oder der Eigentümerin frei, die Tiefe selbst zu bestimmen.
Ein anderes Problem ist, dass längst nicht alle im Boden befindlichen Leitungen behördlicherseits verzeichnet sind. Je älter die Bebauung eines Gebietes ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass niemand mehr weiß, wie tief und wo die Versorgungsleitungen eingegraben sind.
Alte Bebauungsgebiete, in denen vielleicht schon seit 70 oder 80 Jahren nicht mehr gegraben wurde, können zudem eine Überraschung der besonderen Art beherbergen. Bomben, Granaten oder Minen aus den beiden Weltkriegen. Obwohl das Ende des Zweiten Weltkrieges nun schon 77 Jahre zurückliegt, holen die Kampfmittelräumdienste nach wie vor jedes Jahr tausende solcher Dinge aus dem Boden. Nach Einschätzungen der Experten wird es noch Jahrzehnte dauern, bis der letzte Blindgänger geborgen ist.
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Der weitaus größte Teil an möglichen Erdarbeiten lässt sich heute durch moderne Technik und entsprechende Maschinen erledigen. Die körperlich schwere Handarbeit mit Spitzhacke und Schaufel ist nur noch in wenigen Fällen notwendig.
So lassen sich zum Beispiel die Löcher für die Pfähle einer Einzäunung mittels eines Erdbohrers ausgraben. Hierfür gibt es unterschiedliche Versionen und natürlich Durchmesser. Es gibt Erdbohrer mit eigenem Motor genauso wie Erdbohrer mit einem Zahnkranz für die Zapfwelle am Traktor. Damit hast Du leichtes Spiel, wenn Du eine Pferde- oder Kuhweide einzäunen, Jungbäume setzen oder eine Vielzahl anderer Dinge realisieren möchtest, für die Du ein Loch im Boden brauchst. Erdbohrer gibt es mit Durchmessern von 15 cm bis 45 cm.
Er ist, gemessen an der Anzahl im Betrieb befindlicher Geräte, vermutlich die erfolgreichste Baumaschine der letzten Jahrzehnte, der Minibagger.
Die weitaus meisten Erdarbeiten betreffen Vorhaben mit einer relativ geringen Menge an anfallendem Erdaushub und eher geringer Grabungstiefe. So etwa:
Die Liste dessen, was sich mit einem Minibagger realisieren lässt, ist mit den obigen Vorschlägen längst nicht vollständig .
Seinen Einsatz findet der Minibagger vorzugsweise in bebauten Gebieten, in denen größere Baumaschinen nicht nur aufgrund der Platzverhältnisse, sondern auch aufgrund der Kosten nicht einsetzbar sind. Minibagger gibt es in verschiedenen Ausführungen. So etwa als Schreitbagger, zum Ankuppeln an die Dreipunktaufhängung von Traktoren oder als selbstfahrender Raupenbagger.
Das günstige Kosten-Nutzen-Verhältnis der Minibagger erhöhte den Einsatzbereich über gewerbliche Nutzer, wie Bauunternehmen, Landwirte oder Garten- und Landschaftspfleger, hinaus in den privaten Bereich. Obwohl hier vorwiegend Minibagger für die Zeit ihres Einsatzes gemietet werden, erfolgt auch die Anschaffung durch Kauf. Vor allem durch Personen, die größere Liegenschaften besitzen oder verwalten und häufig den einen oder anderen Einsatz für den Minibagger haben. Bei Anschaffungspreisen von etwa 8.500 Euro aufwärts amortisiert sich die Investition der einfach zu bedienenden Minibagger recht schnell über eingesparte Miet- und Transportkosten. Mit rund eineinhalb Quadratmeter Fläche ist der Platzbedarf eines solchen Minibaggers zudem vernachlässigbar.
Zugegeben, nicht wirklich alles lässt sich bei Erdarbeiten mit Maschinen regeln. Es gibt viel Klein- oder Detailarbeiten, die sich per Hand schneller und kostengünstiger erledigen lassen. Darum sollten in Deinem Equipment folgende Dinge nicht fehlen:
Nicht zu vergessen die Schubkarre. Hier allerdings lohnt es sich für Dich, über eine elektrische Schubkarre nachzudenken. Wer schon einmal eine voll mit Erde und Gestein beladene Schubkarre von Hand mehrmals hintereinander durch den Garten lavierte, weiß, wovon die Rede ist. Der Muskelkater am nächsten Tag ist garantiert.
Noch etwas zum Eingangs erwähnten Mutterboden. Der ist in Deutschland gesetzlich geschützt und darf nicht einfach entsorgt werden. Für die oberste Humusschicht oder eben den Mutterboden gibt es bei den Werkhöfen der Städte und Gemeinden Sammelplätze zum Anliefern und zum Abholen, wenn Bedarf besteht. Eine wirklich gute Idee für den Naturschutz.
Wir von Wematik wünschen viele Spaß
Wematik.de
Geschrieben am: 2022-12-07