Elektrische Radlader – Status quo und was bringt die Zukunft?

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Selbst die größten Pessimisten und Gegner der Elektromobilität müssen sich angesichts der realen Zahlen wohl eingestehen, dass hier eine unaufhaltsame Lawine nicht nur über Deutschland, sondern die ganze Welt rollt. Damit ist natürlich die Umstellung vom Verbrennermotor hin zum E-Motor in Fahrzeugen gemeint. Wenn sich noch im Jahr 2019 die Zulassungszahlen für E-Fahrzeuge im Verhältnis zum Verbrenner im unteren einstelligen Bereich bewegten, so wurde das Jahr 2021 in Deutschland zum bisherigen Rekordjahr für Neuzulassungen von E-Fahrzeugen. Ihr Marktanteil ist auf 13,6 % gewachsen. Dabei ist bezüglich der Neuzulassungen Deutschland keineswegs Vorreiter. In Norwegen etwa sind inzwischen 57 % aller neu zugelassenen Fahrzeuge mit einem E-Motor ausgestattet.

Bau- und Landwirtschaftsmaschinen werden ebenfalls elektrisch

Dass im Baugewerbe und der Landwirtschaft nun die Elektro-Lawine ebenso Fahrt aufnimmt, ist nicht ganz richtig, sie ist vielmehr schon längst da. Viele Bereiche in beiden Segmenten sind von Anfang an elektrifiziert und dies nicht nur im Kleinen. So sind die größten Raupenfahrzeuge der Welt, die Schaufelradbagger im Braunkohle-Tagebau, schon immer mit Elektroantrieben ausgestattet.

Elektrische Radlader, die „leisen“ Allrounder

Sie sind ein paar Nummern kleiner als ihre „Kollegen“ im Tagebau, dafür wesentlich flexibler, Elektro Radlader. In Bezug auf ihre vielseitige Verwendung nehmen Radlader im Allgemeinen in der Baubranche, der Landwirtschaft und im Garten- und Landschaftsbau schon längst eine Schlüsselstellung ein. Ab einer bestimmten Betriebsgröße geht es in keiner der drei Branchen ohne Radlader, wenn noch wirtschaftlich gearbeitet werden soll.

Ihre hohe Funktionalität prädestiniert Radlader für die Umstellung vom Radlader mit Verbrennungsmotor auf einen Elektro Radlader. Es geht hierbei nicht allein um die Einsparung fossiler Energien. Es geht auch um die Einsatzfähigkeit der Fahrzeuge in der täglichen Anwendung, denn hier haben sich die Ansprüche gewandelt.

So ist etwa die Reduzierung von Baustellenlärm längst kein exotisches Thema mehr, dass damit abgetan wird, das es auf einer Baustelle nun mal laut zugeht. Lärm, gerade im innerstädtischen Bereich, ist auch eine Art der Umweltverschmutzung mit gesundheitlichen Folgen für die Menschen, die ihm dauerhaft ausgesetzt sind. Das sind die Anwohner rund um eine Baustelle genauso wie die Mitarbeiter der ausführenden Firmen. Elektrische Radlader können die Geräuschkulisse einer Baustelle erheblich reduzieren, denn sie werden häufig eingesetzt. Dabei kommen weitere Vorteile eines Elektro Radladers im Verhältnis zum Radlader mit Verbrennungsmotor zum Tragen. Der elektrische Radlader kann unbedenklich in Innenräumen eingesetzt werden, da er keine giftigen Abgase produziert. Für einen Elektro Radlader müssen keine hochentzündlichen Brennstoffe herbeigeschafft und gelagert werden. Letztlich sind Elektro Radlader ein Bestandteil einer sich wandelnden Klimapolitik im Angesicht der globalen Erderwärmung durch die Produktion von CO2-Abgasen mittels Verbrennermotoren.

Fast schon als Paradoxon erscheint es, wenn im Garten- und Landschaftsbau Radlader mit Diesel- oder Benzinmotoren zur Anwendung kommen. Sicher blieb bisher den Unternehmen dieser Branche kaum etwas anderes übrig, wenn sie konkurrenzfähig bleiben wollten. Es mutet jedoch bei genauerer Überlegung schon etwas seltsam an, wenn zur Gestaltung eines Gartens oder einer Parkanlage Maschinen eingesetzt werden, die dicke blauschwarze Abgaswolken ausstoßen. Wenn über die Motoren mehr CO2 produziert wird, als der Garten oder der Park vermutlich über die Fotosynthese seiner Pflanzen in Zukunft je binden kann.

Die im Bauwesen und dem Garten- und Landschaftsbau geltenden Vorteile des Elektro Radladers lassen sich eins zu eins auch für die Landwirtschaft übernehmen. Lärmminderung, gefahrloser Einsatz im Innenbereich, Reduzierung des CO2-Ausstoß und gleichzeitige Vermeidung fossiler Brennstoffe. In der Landwirtschaft kommt noch ein Vorteil zum Tragen. Die meisten landwirtschaftlichen Betriebe eignen sich bestens für die Erzeugung von regenerativem Strom. Große Dachflächen für Solaranlagen, ausreichend Platz für Windkraft und oft auch die Möglichkeit der Erzeugung von Biogas, aus dem sich elektrische und Heizenergie gewinnen lässt.

Der Einsatz eines elektrischen Radladers muss aber auch noch unter einem anderen Gesichtspunkt betrachtet werden. Die Häufigkeit, mit der ein Radlader eingesetzt wird, birgt ein sehr hohes Potenzial in Bezug auf die CO2-Minderung, selbst im Verhältnis zum Pkw. In Deutschland sind rund 42 Millionen Fahrzeuge für den Straßenverkehr zugelassen. Statistisch gesehen werden diese Fahrzeuge jedoch nur etwa eine Stunde pro Tag bewegt. Eigentlich sind es eher „Parkzeuge“ als Fahrzeuge. Die Anzahl an Radladern in Deutschland kann nur geschätzt werden anhand der Anzahl an Gewerbebetrieben der aufgeführten Branchen. Dementsprechend dürften es weit über eine Million Radlader sein. Diese werden jedoch nicht nur eine Stunde pro Tag bewegt. Ihre Einsatzdauer erstreckt sich eher über vier bis fünf Stunden pro Tag, weshalb sie nicht mit einer Million Pkw, sondern mit vier bis fünf Millionen Pkw zu vergleichen sind. Hinzu kommt, dass Radlader Maschinen sind, die in ihrer Einsatzzeit sehr oft unter Volllast fahren, vergleichbar einem Pkw, der eine Bergstrecke mit hohen Steigungen bewältigen muss. Ihr Verbrauch an Benzin oder Diesel ist entsprechend höher.

Elektro Radlader sind die vernünftige Antwort auf Fragen der Gegenwart und der Zukunft

Heute finden sich bei den meisten Herstellern von Radladern neben den mit Verbrennermotoren ausgestatteten Modellen auch elektrische Radlader im Programm. So etwa der Elektro Radlader 804e von Wematik, der durch robuste Bauweise, vereinfachter Wartung und zwei Elektromotoren überzeugt.

Förderung vom Staat

Ähnlich wie E-Pkw staatlich gefördert werden, um zusätzliche Kaufanreize zu schaffen und die teilweise hohen Anschaffungskosten abzumildern, bestehen auch für elektrische Radlader Förderprogramme von Bund und Ländern.

Zum Beispiel das Modul 4 des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkredite (Bafa): energie- und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen.

Die KfW wiederum hat verschiedene Programme zur Förderung der Umstellung auf elektrische Radlader. Dazu gehört das ERP-Regionalförderprogramm oder der KfW-Unternehmerkredit und speziell im Agrarbereich unterstützt die Landwirtschaftliche Rentenbank mit Fördermitteln den Ein- und Umstieg in die Ära elektrischer Radlader. Es wird Unternehmen zugegebenermaßen nicht so einfach gemacht wie privaten Autofahrern, dafür ist es unter Umständen möglich, bis zu 100 % der Anschaffungskosten eines Elektro Radladers aus Fördermitteln zu erhalten. Natürlich beziehen sich die Förderungen vom Staat nicht speziell auf Elektro Radlader. Diese sind aber Bestandteil der Zielrichtung, weg von fossilen Brennstoffen hin zum nachhaltigen Energie-Einsatz.

Sicher ist, dass der Status quo in Bezug auf elektrische Radlader in der aktuellen Form nicht bestehen bleibt, sondern die Nachfrage ähnlich wie beim Pkw kontinuierlich steigt.

Wir von Wematik wünschen viel Spaß

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