Brennwert Holz – Was heizt richtig ein?

thumbnail

In jungen Jahren gehört es einfach dazu, hin und wieder ein Lagerfeuer, wo und warum auch immer, zu entzünden und sich in der Nacht an den züngelnden Flammen und dem knisternden Holz zu erfreuen. Doch manchmal ist der Weg dorthin, bis es so richtig brennt, recht mühsam. Die Gründe, warum ein Lagerfeuer nicht so richtig brennen will, sind vielfältig. Manchmal ist das Holz zu feucht oder es eignet sich nicht, beziehungsweise es brennt einfach schlecht. Hier kommt der Brennwert vom Holz ins Spiel und der kann sehr unterschiedlich sein.

Natürlich spielt der Holz-Brennwert beim Entzünden eines Lagerfeuers eine untergeordnete Rolle, weil in der Regel genommen werden muss, was gerade an Alt-, Bruch- oder Schwemmholz vorhanden ist. Der Brennwert besitzt jedoch beim Einsatz im offenen Kamin, einem Schwedenofen oder auch der Holzbefeuerten Zentralheizung eine sehr hohe Bedeutung. Denn der Brennwert entscheidet nicht nur über die erzielbare Temperatur, er entscheidet auch über den Verbrauch, die Brenndauer und den Zustand des Brennraums wie auch des Abzugs.

Brennwert Holz, was ist darunter zu verstehen?

Der Begriff Brennwert wird nicht nur auf Materialien angewendet, mit denen eine Feuerungsanlage beschickt wird. Der Brennwert ist auch bei Nahrungsmitteln von Bedeutung, jedoch handelt es sich um zwei unterschiedliche Messverfahren. Bei Lebensmitteln geht es um den physiologischen Brennwert, also die Energie, die in einem Metabolismus während der Verstoffwechselung freigesetzt wird, gemessen in Kilojoule (kj). Bei Holz oder anderen zur Verbrennung vorgesehenen Kohlenwasserstoffen wie Öl, Kohle oder Gas geht es um die Energie, die während der Verbrennung freigesetzt wird, eine sogenannte Redoxreaktion unter Abgabe von Licht und Wärme. Zur besseren Unterscheidung wird deshalb auch vom Heizwert Holz gesprochen. Obwohl auch hier der Messwert Kilojoule eine Rolle spielt, bezieht sich der Brennwert von Holz auf die Kilowattstunde pro Raummeter (rm) oder pro Kilogramm Holz (kWh/rm oder kWh/kg).

Üblicherweise wird bei Holz der Raummeter oder Ster als Messgröße bevorzugt, wobei es niemals exakte, sondern immer nur Annäherungswerte sind, da die Energiedichte eines Raummeters unterschiedlich ist. Schließlich handelt sich um ein von Menschen errichteten Holzstapel, dessen einzelne Stämme mal dick, mal dünn, mal krumm und mal gerade sind und so unterschiedlich viel Luft beim Stapeln zueinander haben. Der Brennwert auf das Kilogramm Holz ist zwar präziser, entspricht jedoch nicht der Realität, in der das Holz meist als Raummeter oder Ster während der Forstarbeiten hergerichtet wird. Natürlich kann auch Kilogramm als Messgröße verwendet werden, es darf jedoch nicht vergessen werden, das die dazu notwendige Verdichtung einen entsprechenden Arbeitsaufwand bedeutet, der bezahlt sein will und tatsächlich ist der Brennwert vom Holz nicht höher, wenn etwa fertig zugeschnittene und gespaltene Holzscheite vorliegen, die in Kilogramm gemessen in handlichen Packungsgrößen erworben werden, dafür sind sie jedoch wesentlich teurer als Ster-Holz.

Welche Rolle spielt Feuchtigkeit beim Holz Brennwert?

Frisch geschlagenes Holz kann einen Feuchtigkeitsanteil von bis zu 50 % besitzen. Abhängig ist dies von der jeweiligen Holzart und deren Dichte. Es ist leicht vorstellbar, das derart feuchtes Holz sehr schlecht brennt, selbst wenn der gemessene Brennwert eigentlich recht hoch ist. Das ist jedoch nicht das einzige Problem. Feuchtes Holz erzeugt durch die niedrige Verbrennungstemperatur vielmehr Ruß als gut getrocknetes Holz. Dieser Ruß ist nun nicht einfach lästiger und unangenehmer Qualm. In Feuerungsanlagen setzt sich der Ruß im Brennraum und im Kamin an den Wänden ab und verbindet sich mit dem Holzteer, der ebenfalls bei feuchtem Holz nur teilweise verbrennt. Diese Schicht aus Ruß und Teer wird auch Glanzruß genannt und der kann sich unter Umständen entzünden und so einen Kaminbrand erzeugen. Die dabei im Kaminabzug entstehenden Temperaturen sind wiederum so hoch, dass die Wände des Kamins Risse bekommen und sich das Feuer auf das Gebäude ausweiten kann. Ruß kann im Übrigen der Auslöser von Krebserkrankungen sein.

Darum benötigt Holz eine gewisse Zeit zum Trocknen, wiederum abhängig von der Holzart, um dem angegebenen Brennwert der Holzart auch wirklich gerecht zu werden. Die Restfeuchte im Holz sollte nicht über 20 % liegen. Leichte Holzarten wie Fichte oder Kiefer sind deshalb mindestens 1 Jahr zu lagern, bei schweren Hölzern, wie etwa Eiche, dürfen es durchaus 3 Jahre sein.

Brennwerte Holzarten beachten, aber nicht nur die?

Wer nun auf der Suche nach dem „richtigen“ Holz für die eigene Heizungsanlage, den Wohnzimmerkamin oder den antiken Kanonenofen ist, kann die verschiedenen Brennwerte der unterschiedlichen Holzarten zugrunde legen. Wie optimal das Holz jedoch verbrennt, hängt auch vom jeweiligen Ofen ab. Wie präzise lässt sich beispielsweise die Luftzufuhr oder der Rauchabzug steuern? Zieht zum Beispiel der Ofen zu viel Luft, nützt der beste Brennwert nichts, denn die freigesetzte Energie bläst größtenteils zum Kamin hinaus, statt in Raumwärme umgewandelt zu werden. Ist die Luftzufuhr hingegen nicht ausreichend, verbrennt das Holz nicht richtig oder zu langsam und mit zu geringer Temperatur. Der “Brennwert Holz” ist also nicht die einzig entscheidende Messgröße.

Immerhin besitzt Holz als Feuerungsmaterial nicht nur den Vorteil, nachhaltig zu sein. Es besitzt auch den Vorteil, dass mit ihm getestet werden kann, welche Holzart sich am besten für den eigenen Ofen eignet. Das ist mit Gas oder Öl nicht möglich und mit Kohle nur bedingt. Die Brennwerte der Holzarten sind also ein zu beachtender Faktor, aber auch die Brenndauer unter Berücksichtigung der persönlichen Wohlfühltemperatur wie ebenso die dabei benötigte Holzmenge. Beim offenen Kamin oder dem Schwedenofen kommen sogar noch die Faktoren hören, sehen und riechen dazu. Die Flamme, das Knistern und der Duft des Holzes, die zusammen eine ganz besondere Atmosphäre in den eigenen vier Wänden erzeugen.


Sie haben weitere Fragen zum Thema Holzbrennwert, oder generell zu Forstmaschinen und unseren Holzspaltern? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zum WEMATIK Support Team auf. Wir freuen uns auf Sie!

Wematik.de