Holzspalter stehend oder liegend? Was ist besser?

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Die Axt im Haus erspart den Zimmermann? Eine Weisheit, die heute und wohl auch früher nicht ganz zutreffend war. Zum einen braucht es schon etwas mehr als eine Axt, um den Beruf des Zimmermanns auszuüben und zum anderen ist nicht jedem eine handwerkliche Begabung in die Wiege gelegt. Zweifellos gehört die Axt oder das Beil zu den ursprünglichsten Werkzeugen der verschiedenen Kulturen und sie wurde in unterschiedlichen Zivilisationen unabhängig voneinander erfunden. Allerdings war ihre Zweckbestimmung keineswegs immer die, damit Bäume zu fällen oder Holz zu spalten. Die Axt oder das Beil gilt unter Archäologen als die älteste Kriegswaffe der Menschheit. Heute ist die Axt in vielen Haushalten zu finden und sie ist leider auch der Quell vieler Unfälle. Vor allem dann, wenn mit ihr Holz gespalten wird. Das muss nicht sein, denn mit einem Holzspalter, ob stehend oder liegend, ist die Gefahr großer Verletzungen auf ein Minimum beschränkt und Muskelkater sowie eine eventuelle Rückenzerrung sind damit auch Schnee von gestern. Doch welche Variante ist eigentlich die richtige für welchen Anwendungsbereich? Oder ist das eine immer besser als das andere?

Holzspalter – eine praktische Sache

Schon seit vielen Jahren ist der offene oder halboffene Kamin beziehungsweise der Schwedenofen, mitunter auch Kanonenofen genannt, eine gern genutzte Möglichkeit, das Wohnzimmer mit behaglicher Holzfeuerwärme zu füllen. In schätzungsweise 15 Millionen Haushalten allein in Deutschland finden sich derartige Einzelraumfeuerungsanlagen, so ihre Bezeichnung amtlicherseits.

Die Befeuerung mit dem nachhaltigen Brennstoff Holz setzt jedoch eine entsprechende Größe der Holzscheite voraus, abgestimmt auf die Größe des Brennraums im Ofen. Im Durchschnitt werden pro Wintersaison und Ofen etwa 2 Raummeter Holz benötigt. Ein Raummeter ist ein Würfel mit je 1 m Kantenlänge. Die preiswerteste und zugleich ökologisch sinnvollste Art der Holzbeschaffung ist die, es vom örtlichen Förster oder auch privaten Waldbesitzern der Umgebung zu erwerben. Das Holz liegt dann in der Regel als Meterholz oder Sterholz vor und muss noch gesägt und gespalten werden, damit es in den Ofen passt. Genau hier kommt der Holzspalter ins Spiel, der das Spalten enorm erleichtert und, wie bereits ausgeführt, wesentlich weniger gefahrvoll macht.

Holzspalter stehend oder liegend – das ist hier die Frage

Holzspalter gibt es in unzähligen Varianten und mit verschiedenen Antriebstechniken. In der Wald- und Forstwirtschaft werden meist Holzspalter verwendet, die unabhängig von einer Stromversorgung arbeiten. So etwa Holzspalter, die mittels einer Zapfwelle an eine Zugmaschine, beispielsweise einen Kleintraktor, angekoppelt werden. Mit solchen Holzspaltern lassen sich direkt vor Ort gefällte und zugesägte Holzstämme mit beachtlichem Umfang spalten. Ebenso finden sich Holzspalter mit Benzinmotor, die sich gleichermaßen überall einsetzen lassen. Mit solchen stehenden Holzspaltern ist das spalten von Meterscheiten ein Kinderspeil.

Die häufigste Form des Holzspalters besitzt jedoch einen Elektroantrieb, über den wiederum eine Hydraulikpumpe versorgt wird, die entweder den Spaltkeil oder den Tisch nach vorne schiebt, um das eingelegte oder eingestellte Holz zu spalten. Recht neu ist eine weitere Art des Spaltens, welche wir mit dem Turbo Spalter ermöglichen. Hier ist zwar auch ein Elektro- oder Benzinmotor verbaut, jedoch wird damit ein Schwungrad angetrieben, welches den Spaltvorgang erheblich beschleunigt.

Unser Turbo-Spalter:

Turbo-Spalter 42T

Nun geht es darum, ob ein Holzspalter stehend oder liegend eingesetzt werden soll. Ein stehender Holzspalter bedeutet, das der zu spaltende Stamm vertikal, also stehend in den Spalter gestellt wird. Üblicherweise senkt sich dann von oben der Spaltkeil nach unten und drückt in das Holz, bis es gespalten ist. Beim liegenden Holzspalter wird der Stamm horizontal eingelegt. Bei dieser Form des Holzspalters besteht je nach Modell die Möglichkeit, dass der Spaltkeil hydraulisch angetrieben wird und in das Holz schiebt oder der Tisch, auf dem das Holz liegt, wird zum feststehenden Spaltkeil geschoben. Doch was ist nun besser? Holzspalter stehend oder liegend?

Es ist eine Frage der Länge und des Gewichts

Das Ster- oder Meterholz die günstigste Variante an Holz ist, die für den Kamin geeignet ist, wurde schon erwähnt. Also wird sich der oder die Kaminofenbesitzerin das Sterholz liefern lassen oder holt es selbst im Wald ab, wo es meist am Wegrand gestapelt ist. Nun liegen also unterschiedlich dicke, jedoch immer ein Meter lange Holzstämme da, die darauf warten, gespalten und dann noch auf die passende Länge gesägt zu werden. An dieser Stelle sei erwähnt, das zuerst spalten und dann sägen einfacher ist als umgekehrt. Bezüglich der Handhabung von Sterholz besitzt die liegende Variante den Vorteil, dass sich der Stamm einfacher fixieren lässt und es keine Gefahr besteht, dass er seitlich wegkippt. Auf der anderen Seite benötigt das horizontale Einlegen mehr Muskelkraft und je nach Holzart und Dicke der Stämme kann das an die Substanz gehen. Meist wird frisch geschlagenes Holz gespalten, um es besser trocknen zu lassen. Frisches Holz ist jedoch wesentlich schwerer als etwa Holz, das bereits ein oder zwei Jahre gelagert wurde. Je nach Sorte verliert Holz in der Trocknungszeit fast die Hälfte seines Gewichts, nachfolgend ein paar Beispiele:

Buche frisch geschlagen, Gewicht pro Festmeter 1200 kg, getrocknet auf 20 % Restfeuchte 750 kg.

Lärche frisch geschlagen, Gewicht pro Festmeter 1200 kg, getrocknet auf 20 % Restfeuchte 610 kg.

Kiefer frisch geschlagen, Gewicht pro Festmeter 610 kg, getrocknet auf 20 % Restfeuchte 560 kg.

Es hängt also beim liegenden Spalter davon ab, welches Holz gespalten wird und wie lang die Stämme sind.

Bei einem hohen Gewicht und einem längeren Stamm kann ein stehender Spalter gewählt werden, der es erlaubt, den zu spaltenden Stamm vertikal in den Holzspalter einzustellen, wobei hier darauf zu achten ist, dass der Stamm gut fixiert ist. Damit dabei auch nichts schiefgehen kann, sind einige Holzspalter so konstruiert, das zum Auslösen des Spaltvorgangs beide Hände benötigt werden, der Stamm also mechanisch fixiert ist, ohne das eine Hand im Spiel oder besser im Gefahrenbereich ist.

Fazit:

Die Variante, den Holzspalter stehend oder liegend zu erwerben, hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Zusammenfassend kann die Aussage getroffen werden, dass für bereits gesägtes Holz sowie schweres Meterholz der stehende Holzspalter die bessere Wahl darstellt und der liegende Spalter eher für bereits zugeschnittene Stämme geeignet ist, welche sich vom Gewicht besser bewegen und heben lassen. Vor allem im privaten Bereich sind liegende Holzspalter die erste Wahl, da sie einfach einzusetzen sind und ein schnelles, unkompliziertes Spalten ermöglichen.

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